Bildung als Waffe gegen die Armut in Sierra Leone

Gäste vom „Kindernetzwerk Sierra Leone“ am Gymnasium Groß Ilsede

Was kann man tun, um in einem vom Bürgerkrieg zerstörten Land der Armut zu begegnen? Diese Frage stellten sich vor über 21 Jahren Brigitte Steinmetz und Edward Mando, als sie nach ihrer Hochzeit Edwards Heimatland besuchten und entsetzt über die Lebensbedingungen in Sierra Leone waren. Sie gründeten den Verein „Kindernetzwerk Sierra Leone“, Schule für Afrika. Das erste Projekt war der Bau einer Grundschule, bald kamen weiterführende Schulen hinzu. Inzwischen unterrichtet eine der ersten Stipendiatinnen selber an der Berufsschule, die in ihrem Heimatort gegründet wurde! Eine von vielen Erfolgsstories, an der die Schüler und Schülerinnen des Gymnasiums Groß Ilsede ihren Anteil haben! Denn sie sind fast von Anfang an dabei und sammeln jeden Donnerstag über den Verkauf selbstgebackenen Gebäcks Spenden! Die Idee dazu entstand im Religionsunterricht von Frau Reimer-Nießen: Kuchen backen für den Guten Zweck! Jede Klasse ist einmal dran. Von dem eingenommenen Geld werden auch weitere Projekte unterstützt, wie momentan die „Ukrainehilfe“. Doch das „Kindernetzwerk“ ist fester Partner der Schulgemeinschaft. Für diese langwährende Hilfe sagten Edy Mando und Brigitte Steinmetz in der Aula des Gymnasiums Groß Ilsede „Danke“! Brigitte Steinmetz betonte: „Die zuverlässige Hilfe der Schüler und Schülerinnen dieser Schule haben einen großen Verdienst am Erfolg der Arbeit in Sierra Leone! Sie haben vielen Kindern und deren Familien aus der Armut heraus geholfen! Edy Mando freute sich: „Schon die jüngeren Kinder haben so großes Interesse an meinem Land!“ Die Informationsveranstaltung stellte die verschiedenen Projekte des Kindernetzwerks vor und gab Einblicke in das Leben der Schülerinnen und Schüler im Dorf. Doch es blieb nicht bei Vorträgen und vielen Bildern, die Kinder konnten selber probieren, kleine Lasten im Korb auf dem Kopf zu transportieren, wie es in Sierra Leone völlig normal ist. Höhepunkte des Vormittags waren die Auszeichnungen der Klassen 6.5 und 6.4, die im vergangenen Schuljahr die Einnahmerekorde der letzten sechs Jahre mit 152 € und 102 € an jeweils einem Verkaufstag gebrochen hatten. Sie erhielten nun Urkunden von Edward Mando überreicht, in denen ihr Engagement besonders gelobt wurde. Vielstimmig kam es aus den neuen 5.Klassen: „Das schaffen wir auch!

Die Rückmeldungen aus den teilnehmenden Klassen der Jahrgänge 5 bis 8 und SV-Vertretern und Vertreterinnen brachte Thuy Dang aus der 10.4 auf den Punkt: „Jetzt verstehe ich, wie das Geld, das wir mit dem Kuchenverkauf einnehmen, den Menschen in Sierra Leone hilft.“ Und die 5.5 möchte am liebsten gleich loslegen zu sammeln und das Projekt der Toilettenhäuser für die Schulen und Dörfer unterstützen: Darüber waren die Schülerinnen und Schüler  am meisten erstaunt, dass es so etwas auf dem Land bisher nicht gab!

Ruth Reimer-Nießen, Organisatorin des sozialen Engagements für den „Guten Zweck“ am GGI