Nähe trotz Distanz – ein Corona-Projekt
Dieses Projekt entstand im Rahmen des Kunst Leistungskurses des 12.Jahrgangs.
Gemeinsam mit unserer Tutorin Frau Reimer-Nießen haben wir uns einen Weg überlegt, mit unseren Gefühlen während des Lockdowns umzugehen. Denn schließlich ist Corona allgegenwärtig und belastet uns alle, manche mehr, manche weniger stark.
Wir hoffen, euch mit unserem Projekt einen kleinen Zufluchtsort bieten zu können, aus dem ihr gestärkt und mit neuem Mut herausgeht. Vielleicht könnt ihr euch ja mit dem einen oder anderen Kunstwerk oder Text selbst identifizieren.
Habt ihr auch etwas auf dem Herzen, das ihr in Form eines Kunstwerkes, Gedichts oder Textes loswerden wollt? Traut euch und teilt euch uns mit! Dabei sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Sendet euren Text oder ein Foto eures Werkes einfach an: hannah.kraune@ggilse.de.
Wir freuen uns auf eure Ideen!
Installation: Gefangen in Corona
Im Leistungskurs Kunst (2.Sem.) von Frau Reimer-Nießen entwickelte sich aus der Betrachtung der Installationen der deutsch-polnischen Künstlerin Monika Grzymala, die Idee zu einer Raum-Installation im Kleinformat. Die Installationen sollen die eigenen Empfindungen zum Leben in der Corona-Pandemie im dauernden Homeoffice, der fehlenden Kontakte mit Freunden und Verwandten und der Angst vor der Ansteckung u.v.m. visualisieren.
Oben: Hannah B., links: Julia B.
Hannah Kraune: Corona
Ein Jahr lang bestimmt Corona jetzt schon unser Leben. Ich bin gerade einmal 19 Jahre alt- sollte diese Zeit nicht die beste Zeit des Lebens sein?
Stattdessen sitzen wir zu Hause. Ohne soziale Kontakte, ohne eine Perspektive, geplagt von Zukunftsängsten.
Nicht selten, mehrmals in der Woche, weint man einfach drauf los, muss sich aber dennoch zusammenreißen, um im Homeschooling möglichst gut zu funktionieren. Außerdem sagt jeder, dass man sich nicht beschweren darf.
Oft fühle ich mich wie eine Maschine, die den ganzen Tag nur arbeitet und sonst nichts machen darf. Lustige Treffen mit Freunden, ein Kinobesuch, Feiern oder einfach im Fitnessstudio mit seinen Freunden Sport machen ist nicht erlaubt. … Hier weiterlesen!
Busfahren … Vivien H.
Busfahren … Vivien H.
Das Gefühl, alleine zu sein; Hilflosigkeit; Verzweiflung; Perspektivlosigkeit, man sieht kein Ende.
Hannah B.
Soziale Kontakte in Zeiten von Corona- zwischen Unwohlsein und Sehnsucht
Durch Corona lassen sich keine sozialen Kontakte pflegen, richtig? Man kann zwar nicht direkt kommunizieren, dass man sozial aktiv bleibt ist jedoch wichtiger als je zuvor. Wir unterstützen einander, indem wir regelmäßig über Social Media in Kontakt bleiben und miteinander reden oder schreiben.
Das Gemeinschaftsgefühl wird auf einer anderen Ebene gestärkt und viele Menschen finden erst richtig zueinander. Social Media war schon immer wichtig in der modernen Welt- jedoch noch nie so sehr, wie jetzt.
Die Bahn ist voller Menschen … man ist sich so nah und doch so fern. Die Mimik lässt sich nur schwer erkennen, die Augen sind starr. Wir haben Angst voreinander, möchten unser eigenes Leben schützen. Ein großes Unwohlsein macht sich in einem breit. Man möchte so gern sozial interagieren, aber das negative Gefühl überwiegt … Hanna K.
Alexandra B. aus der 5.2
Lyrik aus der 5.1 / Herr Dillinger
Zum Trotz an Corona- ein Brief
Corona, ein Virus, das viel Leid in die Welt bringt, sei es physisch oder psychisch. Alles steht still, die Welt ist grau und das bunte, lebensfrohe Leben ist weg.
Vielleicht erinnerst auch du dich noch an das letzte Mal, als du mit deinen Freunden ganz sorgenfrei zusammen warst. Das Lachen, sich um nichts Gedanken machen, einfach das Leben lieben.. all das ist weg. Wir distanzieren uns voneinander, um sich zu schützen. Gerade die Schulzeit sollte unbeschwert und möglichst sorgenfrei sein. Und nun ist sie geplagt von Sorgen und Ängsten.
Vielen Dank auch Corona!
Vielleicht geht es dir schlecht mit der Situation, du hast Angst vor Corona oder deiner Zukunft. Oder du findest einfach keine Motivation im Homeschooling oder generell etwas zu tun. Vielleicht hast du Angst, etwas zu sagen. Aber soll ich dir etwas sagen? Mir ging es genauso. Ich kam lange auch nicht zurecht. Du bist nicht allein! Es wird alles wiederkommen, es ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Du kannst trotzdem das Beste aus jedem Tag machen. Lasst uns doch ein wenig Positivität in einer tristen Zeit verbreiten. Und wenn du einen schlechten Tag hast, ist das auch vollkommen okay. Setz dich nicht unter Druck. Behalte dir vor Augen, dass das was wir tun, eben dieses distanzieren, auf Hobbies zu verzichten, dafür ist, dass wir schnellstmöglich unser Leben wiederbekommen. Du denkst vielleicht, du bist der/die einzig/e, dem es mit Corona schlecht geht. Aber das bist du nicht! Mir hat es geholfen, ganz viel darüber zu reden und zu schreiben.
Glaub mir, bald wird es wieder gut werden. Wir werden alle wieder mit Freunden lachen und beieinander sein. Die Welt wird wieder bunt. Wir alle werden dem Virus trotzen, dass wir es schaffen, es zu besiegen und die Welt wieder in Bewegung setzen. Ich denke sogar, dass anschließend noch alles viel schöner wird- einfach, weil wir es mehr schätzen und wahrnehmen.
Freu dich darauf! Bleib stark!
von Hannah Kraune