Wie der Entrepreneur-Workshop unseren Kurs zu Unternehmern machte
Am Montag, dem 29. Juni, sollte die Projektwoche für den 12. Jahrgang anfangen mit drei Wahlmodulen. Einerseits gab es eine Beratung, was man nach dem Abitur machen könnte, ein Betriebspraktikum und einen FutureLab-Workshop. Vielleicht kommt Ihnen jetzt die Frage in den Sinn, wo denn der Entrepreneur-Workshop bleibt.
Tatsächlich handelte es sich bei dem FutureLab-Workshop um das Gründen eines StartUps. Aber kurz nachdem der Jahrgang die Wahl abgeschlossen hatte, gab es schon ein Problem: der Anbieter des Workshops sagte ab und Herr Müller musste kurzfristig Ersatz finden.
Erst 14 Tage vor der Projektwoche erklärte sich Finja Hilliger bereit, diese Aufgabe kurzfristig zu übernehmen. Frau Hillinger arbeitet als selbstständige Personalberaterin und im Bereich Coaching und bot uns einen Entrepreneur-Workshop an.
In diesem Workshop sollte es schlussendlich darum gehen, was man beim Gründen eines Unternehmens oder StartUps beachten sollte und wie man an die Aufgabe herangehen kann.
Am Montag ging es los mit einer ersten Einstiegsrunde, bei der wir unseren jeweiligen Partner in Bezug auf Persönlichkeit und Erwartungen vorgestellt haben. Weiterhin ging es an die Grundlagen und Finja Hillinger hat uns an Unternehmensformen, Hierarchien, Kalenderführung, Finanzierung und Weiteres herangeführt. Dafür wurden Gruppen den einzelnen Themen zugeordnet, die wir dann anhand von PowerPoint-Präsentationen beleuchteten.
Nach einem theoretischen Einstieg ging es dann am Dienstag direkt weiter mit einem Businessmodel. Das „Business Model Canvas“ ist eine Möglichkeit, mit der man eine Geschäftsidee strukturiert darstellen kann. Dabei dokumentiert man vom Alleinstellungsmerkmal über die Finanzierung bis zum Gewinn alles und kann seine Geschäftsidee einwandfrei präsentieren. Wenn man so eine Präsentation hält, geht dem meist ein „Pitch“ voraus. Ein Pitch ist sozusagen ein knapper Aufmerksamkeits-Magnet, bei dem das Publikum interessiert gestimmt werden soll. Wie genau ein Pitch aufgebaut ist, kann ich natürlich nicht verraten, weil das einerseits geheimnisvolles Wissen ist, für dessen Erwerb ihr Finja Hillinger buchen müsstet, doch andererseits lässt das meine erlaubte Textlänge gar nicht zu. Mit dem Verfassen eines eigenen pitch haben wir uns dann den restlichen Tag beschäftigt.
Der Mittwoch befasste sich als thematischer Abschluss mit Angelegenheiten rund um die Personalabteilung. Wir erarbeiteten worst- und best case-Vorstellungsgespräche und gewannen Einblicke in den Einstellungsprozess von Bewerbern.
Der Donnerstag und Freitag gab uns die Zeit, eine eigene Geschäftsidee zu erarbeiten beziehungsweise vorzustellen, wobei besonders der Donnerstag ein Highlight darstellte: Um 10 Uhr morgens hatten wir eine Privataudienz mit Florian Hommeyer, dessen Selbstständigkeit darin besteht, Keynote Vorträge anzubieten… das sind besonders überzeugende Reden, für die man ein besonderes Talent braucht, damit sie auch wirklich einnehmend sind.
Er erzählte uns von seinem Weg in die Selbstständigkeit und beantwortete anschließend all unsere Fragen, obwohl sie den Zeitrahmen ziemlich sprengten.
Motiviert oder nicht: danach tüftelten wir weiter an unseren Geschäftsideen, weil jede Gruppe die sein wollte, die im Endeffekt gewinnt und die imaginären Investoren überzeugt. Dazu bereiteten wir einen Pitch vor und arbeiteten das „Business Model Canvas“ für unsere Idee aus.
Der Freitag wurde dem Vortragen gewidmet, wobei es unzählige, grandiose Vorträge gab, die ausnahmslos überzeugend waren. Doch das Siegertreppchen hat nur Raum für eine Geschäftsidee und so gewann das Duo Jesko und Sarah, das ein besonderes Unternehmen namens „Green Phone“ geplant haben, das ein frei zusammenstellbares Handy anbietet.
Inwiefern das der Umwelt zugute kommt und wie ihr dieses Handy erwerben könntet, solltet ihr die beiden Erfinder fragen. Wer weiß, vielleicht möchte ja jemand aus der Leserschaft in das „Green Phone“ investieren?
Hannah Uhlmann