Ilseder Abiturient*innen werden unter Einhaltung aller Bedingungen gemeinsam verabschiedet
Wer den Schulleiter des Gymnasiums Groß Ilsede, Herrn Malte Holthusen, in der letzten Woche suchte, fand ihn oft mit einem Zollstock bewaffnet in der Aula. Oberste Priorität hatte die Planung einer Entlassungsfeier, bei der alle Abiturient*innen, Eltern und Lehrer*innen wetterunabhängig teilnehmen konnten. Der Mindestabstand wurde gemessen, alles Überflüssige aus der Aula entfernt. Geschafft! 79 Abiturienten wurden gemeinsam „entlassen“.
„Wer hätte das gedacht?“, würden die Abiturienten Ole Hülsing und Joseph Mildner dazu sagen. In ihrer Abirede wurde durch diese Leitfrage immer wieder bewusst, dass es auf dem Weg zum Abitur einige Stolpersteine und Überraschungen gab.
Während die Abiturienten ihren schulischen Werdegang mit Anekdoten bereicherten, nahm Schulleiter Malte Holthusen das große Ganze ins Visier. In einer Zeitreise von vor der Aufklärung bis heute mahnte er, wie wichtig die Aneignung von Wissen sei. „Wer kein Wissen hat, der glaubt schnell an Scharlatane und Verschwörungstheorien. Wer nicht denkt und innehält, der macht einen Rückschritt.“ Holthusen erinnerte die Schüler*innen daran, dass sie in einer sehr begünstigten Ecke der Welt aufgewachsen seien. Nur mit Denken und Wissen sei dieser „unfassbare Wohlstand“ und die Demokratie fortzuführen.
In einer zweiten Schülerrede bedankten sich die Abiturient*innen Adam Kuchnia und Jelda Brettin mit vielen Blumensträußen und netten Anekdoten bei allen, die ihnen auf dem Weg zum Abitur zur Seite gestanden hatten. „Auch wenn wir die Eltern manchmal fachlich etwas abgehängt haben, hatten wir sie immer als Berater und treue Hilfe an unserer Seite.“
Schließlich beglückwünschte auch der erste Kreisrat Henning Heiß die Abiturient*innen und gab ihnen mit auf den Weg, „farbig“ in ihrem Leben zu bleiben, ganz im Sinne der Regenbogendebatte während der EM.
Trotz der vielen Coronaauflagen gelang der Schulgemeinschaft ein sehr ansprechendes und abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Die Klassen 7.3 und 7.4 gestalteten mit ihrer Musiklehrerin Frau Reilmann eine eindrucksvolle und lautstarke Percussion zu Dvoraks „Aus der Neuen Welt“ als Boomwhackers-Arrangement. Der Swing Chor unter der Leitung von Klaus Henneicke umrahmte das Programm unter erschwerten Bedingungen. Da er nicht in der Aula auftreten durfte, sangen die Schüler*innen im Innenhof und übertrugen die Stücke „A whole new world“ und „When all is said and done“ über die Soundanlage in die Aula. Auch die Tanzeinlage der „No Limits!Dancers“ von Nancy Schmidt wurde besonders kreativ gestaltet. Auch hier war kein Bühnenauftritt möglich und so präsentierten die Tänzerinnen ihr mit vielen Überraschungen begleitetes Tanzvideo. Eine sehr sehenswerte Alternative.
Eine sehr ansprechende Feier, die im Zuge der Coronaauflagen und kurzfristigen Entscheidungsmöglichkeiten bei allen Beteiligten große Freude aufkommen ließ.
2. Juli 2021 von Irene Mildner