Ilseder Gymnasiastin überzeugt beim ‚Rerum Antiquarum Certamen‘
Illustre Gäste hatte der Niedersächsische Altphilologenverband zum Festakt in die Augusteerhalle der Herzog-August-Bibliothek zu Wolfenbüttel geladen: am Samstag, den 9. Juni 2018 wurden beim Abschluß des diesjährigen Durchganges des Rerum Antiquarum Certamen die 12 Landessieger des niedersächsischen Altsprachenwettbewerbs des NAV für ihre hervorragenden Leistungen geehrt.
Eine von ihnen: Milla Kurtz aus Groß Ilsede.
Neben der Vorbereitung auf ihr Abitur hatte sie es geschafft, nicht nur die Klausur der ersten Runde mit einer ausgezeichneten Leistung zu bestehen, sondern auch mit einer in Umfang und wissenschaftlicher Tiefe außergewöhnlichen Arbeit zum Thema ‚Der Verlust der Heimat als existentielle Erfahrung in Geschichte und Gegenwart‘ die Ansprüche auf ein neues Niveau zu heben. In einem Vergleich der Exildichtungen des römischen Dichters Ovid mit dem Roman ‚Exil‘ des unter den Nationalsozialisten zunächst nach Frankreich, dann in die Vereinigten Staaten geflüchteten deutsch-jüdischen Literaten Lion Feuchtwanger hatte sie multiple Facetten des Heimatverlusts auf der persönlichen und der literarischen Ebene herausgearbeitet.
Nach der Begrüßung durch den NAV-Vorsitzenden Stefan Gieseke hoben auch Ministerialrat Stein vom Niedersächsischen Kultusministerium und der Vorsitzende des Philologenverbandes, Horst Audritz, die Bedeutung der alten Sprachen für die Bildungslandschaft hervor und lobten das Engagement der Landessieger weit über den Unterricht hinaus. „Wir danken auch den betreuenden Lehrkräften für kompetente und arbeitsintensive Betreuung, die für das Bestehen eines so anspruchsvollen Wettbewerbs unerlässlich ist“, so Audritz. In seinem Festvortrag sprach Prof. Dr. Andreas Degkwitz, Direktor der Universitätsbibliothek der Berliner Humboldt-Universität, über die kulturelle Schlüsselrolle der alten Sprachen sowohl für die Erinnerung als auch für den Weg in die Zukunft.
„Wir freuen uns mit Milla Kurtz über ihren Landessieg und gratulieren herzlich!“, so Dr. Ulrike Bethlehem, die Milla durch den Wettbewerb und zur Preisverleihung begleitete. „Wir sind besonders stolz darauf, dass es mit Milla zum vierten Mal in Folge gelungen ist, einen Landessieger oder eine Landessiegerin zu stellen, zumal wir kein altsprachliches Gymnasium sind. Hier konkurrenzfähig zu sein ist eine große Auszeichnung für den Fachbereich Latein an unserer Schule.“